Die meiste Zeit habe ich das verfluchte Gefühl, dass mir zuckriger Sonnenwachs die Hirnsynapsen verklebt & eine flirrende
Kolibrischar zwischen den Rippenstäben feststeckt & in euphorisch-melancholischem Dauer-Singsang das Brustkabinett mit
Orkanböen & Liebesarien füllt. Nach diversen Dylan-Songs bin ich sehr zuversichtlich, dass ich dem gefiederten Heer
noch eine Prise Maiden & Black Sabbath beibringen kann.
Ich liebe es, wenn einem harte & ekstatische Gitarrenriffs die Gehörgänge schreddern & den Geist trunken
machen; ich liebe es, Myriaden von Büchern in Herz, Kopf & Regalen zu horten – ich liebe Wortalchemie & lyrische
Obszönitäten, Minnesang, Schöpfungsmythen & okkulte, philosophische & komödiantische Textschätze
– ich liebe Märchen, Legenden, Rätsel & Mysterien der alten Welt; ich will immer auf Reise sein, ein Ritter des
Grals, auf der suche nach dem goldenen Vließ, will nach Schätzen forsten, zwischen wild & anmutig &
duftschwanger wucherndem Grün unter sternflackernden Himmeln wilde Dionysien feiern, mich in die eleusischen Mysterien weihen
lassen & im heißen Sand zu Füßen der Sphinx schlafen, in der Hoffnung, sie könnte mir in meinen
Träumen Wahrheiten und Antworten schenken – ich will in den Pyramiden studieren & irgendwann mit Goldsplittern &
Salzperlen zwischen den Wimpern mit müdem, aber ungebrochenen Herzen von der Ozeangischt verschlungen werden.